Interview mit Jan Van Geet, CEO von VGP

Jan Van Geet Interview mit CEO von VGP

2020 war in jeder Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr. Und es hat von jedem Mitglied der VGP-Familie eine außergewöhnliche Anstrengung verlangt, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden erfüllen konnte. Jan Van Geet nennt die größten Herausforderungen sowie Meilensteine, vor denen VGP stand, und was er für das kommende Jahr erwartet.

Das Jahr 2020 stellt aufgrund der Covid-19 Pandemie für viele Unternehmen ein herausforderndes Marktumfeld dar. Wie haben Sie bei VGP diese Sondersituation erlebt?

Es stimmt, dieses Jahr war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Zunächst bin ich sehr froh, dass das gesamte VGP-Team – ich  nenne es gern die VGP-Familie – voll einsatzfähig war. Wir hatten uneingeschränkten Zugang zu unseren zentralen Systemen,  und konnten deshalb in den vergangenen Monaten zahlreiche Projekte termintreu abschließen. Dafür bin ich sehr dankbar, und deshalb haben sich auch die Geschäfte von VGP trotz der Pandemie gut entwickelt. Alle Bauaktivitäten laufen derzeit planmäßig.

Aus Sicht Ihrer Kunden – was waren die größten Herausforderungen?

Die von den Regierungen der Länder, in denen VGP tätig ist, eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung des Virus haben zu weitreichenden Einschränkungen in vielen Bereichen der Wirtschaft geführt. Einzelne unserer Mieter wurden durch den Ausfall ihrer Geschäftstätigkeiten überraschend und hart getroffen. Hier haben wir uns stets gemeinsam mit den betroffenen Kunden bemüht, flexible Lösungen zu finden. Andere standen plötzlich viel schneller als erwartet vor der Herausforderung, neue Technologien einzusetzen, ihre Prozesse zu automatisieren, um die durch E-Commerce gestiegenen Umsätze – gerade auch mit Lebensmitteln – bewältigen zu können. Viele Konsumenten waren gezwungen, von zu Hause zu arbeiten, das hat zwangsläufig zu viel mehr Online-Bestellungen geführt. Die Nachfrage nach Lagerkapazitäten ist enorm gestiegen, und alles passierte gleichzeitig mit rasenderGeschwindigkeit.

Was waren aus Ihrer Sicht die größten Meilensteine für VGP in diesem Jahr 2020?
Das Jahr 2020 war für uns von vielen Meilensteinen geprägt. Beispiele sind der Beginn der Bauarbeiten für einen neuen Park in Bratislava und die Erweiterung unserer Parks in Göttingen, Laatzen und Magdeburg in Deutschland, Nijmegen in den Niederlanden, San Fernando de Henares in Spanien und Brasov in Rumänien. Neben dem Erwerb toller neuer Grundstücke, und der Eröffnung  weiterer VGP-Parks ist natürlich auch der Launch unseres neuen Geschäftsbereichs VGP Erneuerbare Energien ein wirkliches Highlight. Viele unserer Kunden stehen vor der Herausforderung, nachhaltiger, aber zugleich auch kostenbewusst zu wirtschaften. Das wird wiederum von ihren Kunden, den Endverbrauchern, erwartet. Als VGP wollen wir hier Lösungen anbieten. Nehmen wir den Bereich „grüner Strom“: Die Dächer unserer Hallen eignen sich hier ausgezeichnet. Als Beispiel sei hier der VGP-Park in Parsdorf bei  München genannt, der die größte Photovoltaikanlage, die bisher auf einem Gebäude in Europa installiert wurde, beherbergen wird. Insgesamt sollen hier 12,5 MWp Leistung erzeugt werden.

Wie können Ihre Kunden von diesem Geschäftsfeld zukünftig profitieren, und wie wichtig ist es Ihren Kunden, dass Sie  Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Ihr tägliches Handeln integrieren?

Vor zehn Jahren ging es um standardisierte Lagerhallen. Heute jedoch geht es um ein integriertes Gesamtpaket.


Der Kunde steht den ständig steigenden Anforderungen an neue Technologien gegenüber, er will schnell reagieren können, und sich dabei auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Deshalb sollen möglichst viele seiner Anforderungen an die Gebäudeausstattung schon integriert sein. Automatisierung soll möglich sein, aber als Konsequenz – und das mag für viele überraschend sein – arbeiten in der Regel mehr Menschen in den Gebäuden.

Deshalb werden Spezialfundamente,
spezieller Brandschutz, und vieles mehr erforderlich. Nachhaltig erzeugte Energie und alternative Antriebsmethoden für die Fahrzeuge werden nachgefragt, fossile Brennstoffe sollen ersetzt werden. Wir denken darüber nach, wie wir unseren Kunden Wasserstoff für ihre Lieferflotte anbieten können, oder Geothermie für Heizung und Kühlung. Dieser Trend ist nicht zu stoppen. Das ist die VGP der Zukunft, und daran arbeiten wir schon heute. Die Gründung der VGP-Stiftung spiegelt diese Nachhaltigkeitsbestrebungen und Ambitionen ebenfalls wider. Mit der VGP-Stiftung wollen wir den Naturschutz fördern, durch soziale Projekte Bürger und Gemeinden unterstützen und das kulturelle Erbe Europas erhalten. Wir möchten dazu beitragen, die Lebensqualität in allen europäischen Regionen und Gemeinden zu verbessern und nicht nur dort, wo wir unsere Logistik- und Industrieparks betreiben. In unserer Stiftungsarbeit können wir sehr viel durch den Austausch mit unseren Partnern und Stiftungs-Board Mitgliedern lernen. Durch den NABU etwa welch ein enorm wertvolles Ökosystem Moorflächen darstellen, und warum sie schützenswert sind. Aber auch rund um das Thema Bildung werden wir uns weiter engagieren. Investitionen in die Zukunft sozial benachteiligter Kinder zu tätigen, ist ein weiteres der Ziele der Stiftung. Für die Zukunft bleibt viel zu tun.